Es liegt im Ortsteil Ses Cadenes in S’Arenal in der Nähe der Inselhauptstadt Palma.
Der Begriff Ballermann (seit 2004 im Duden) steht für eine Gegend mit Alkohol- und Partytourismus, die insbesondere in der Schinkenstraße und in Lokalen wie Mega-Park, Bierkönig und Oberbayern gepflegt wird.
Die dort entstandene Ballermann-Musik ist eine Form des Partyschlagers
1993 wurde das 1972 erbaute Strandlokal, ein weiß und orange gefliester Flachbau, abgerissen. Fans hatten zuvor 10.000 Unterschriften gegen den geplanten Abriss gesammelt. Die alte Bude wich einem von 15 fast baugleichen Strandlokalen aus Edelstahl mit einem weit ausgreifenden Gitterdach als Schattenspender.
Mit dem Neubau wurde eine neue Zählung eingeführt: Bis 1993 hatte es zehn Balnearios gegeben, von „0“ in Can Pastilla bis „9“ in Arenal. Mit der Neugestaltung wurde die Zahl der Kioske auf 15 erhöht.
Die Reihenfolge der Zählung wurde dabei umgekehrt. Nun startet die Reihe mit „15“ in Can Pastilla und endet bei „1“ in Arenal.
So gelang es, die neue „6“ wieder am alten Standort zu belassen, allerdings mit 18 Meter Abweichung. Heute befindet sich das Lokal vor dem Hotel Playa Golf. Das Strandlokal besteht aus einem Stahlhäuschen von circa 10 m × 3 m Grundfläche und ist ausgestattet mit Theke, Zapfanlagen, Toiletten und Vorratsraum. Davor befindet sich eine abgegrenzte Terrasse mit Bestuhlung und Sonnenschirmen. Das Ganze wird von einer halb lichtdurchlässigen Stahlkonstruktion zwischen zwei Lichtmasten überspannt, die tagsüber Schatten und nachts Licht spendet.
Das erste Imbisslokal in Deutschland mit dem Namen „Ballermann“ bestand in Karlsruhe zwischen 1969 und 2016. Ob es einen Zusammenhang mit dem Namen „Ballermann 6“ gibt, ist unklar. 1994 hat sich ein Ehepaar aus Niedersachsen die Wortmarke „Ballermann“ schützen lassen; das Lizenzrecht besteht bis 2027. Das Ehepaar geht mit Abmahnungen gegen deren unlizenzisierte Verwendung vor. So wurde Lorenz Büffel im März 2021 eine Abmahnung angedroht, weil er das Wort als Hashtag verwendete.
Seit 2006 wird mit der Wortmarke „Ballermann“ der Ballermann-Award verliehen. Eine Diskothek in Mülheim an der Ruhr verwendet ebenfalls den Namen Ballermann 6.
Im Februar 2017 wurde der Name des „Balneario Nº 6“ in „Beach Club Six“ geändert. Angebot von Sangría mit Eiswürfeln und Eimer in einem Supermarkt in El Arenal (2013)
Schaumparty mit Strohhalmen in großen Trinkgefäßen im Mega-Park (2016)
Seit den späten 1990er Jahren sind Ballermann 6 und die Bezeichnungen „Ballermann“ und „Malle“ (aus Mallorca gebildetes Kurzwort) zu Symbolen für eine bestimmte Form von Alkohol- und Partytourismus geworden.
Deutsche und europäische Boulevardmedien berichteten seit den 1990er Jahren oft über die Szene am Ballermann 6. Zur Bekanntheit trug insbesondere die von Bernd Eichinger produzierte Filmkomödie Ballermann 6 (1997) bei, in der das sogenannte „Eimersaufen“ eine zentrale Rolle spielt, also das Trinken von Sangría aus Eimern mit extra langen Trinkhalmen.
Der Spruch „Malle ist nur einmal im Jahr“ wurde zum geflügelten Wort.
Die Bezeichnungen Ballermann-Musik, Ballermann-Partys und Ballermann-Künstler stehen nicht mehr ausschließlich für einen Mallorca-Bezug, sondern auch für ein Genre von Musik und Veranstaltungen („Ballermann-Kultur“).
Der Begriff „Ballermann“ wird auch international für Partytourismus (englisch alcotourism) verwendet, etwa für den bulgarischen Goldstrand. Dort gibt es Lokale mit abgewandelten Bezeichnungen, etwa „Bierkönig Bulgaria“, „Dolphin Mega-Park“ und „Ballerman 6 Beach Bar“ sowie das analog zu „Malle“ gebildete Kurzwort „Bulle“. Der Musiker Ikke Hüftgold ließ sich den Namen „Bulle Alarm“ als Marke schützen. Seit den 2010er Jahren geht die mallorquinische Regierung mit Regelungen gegen exzessiven Alkoholtourismus vor (siehe Overtourism).
Zum typischen Ambiente der Ballermann-Kultur gehört die Beschallung mit sogenannter „Ballermann-Musik“. Seit 1995 werden Stücke des Genres auf der Kompilations-Reihe Ballermann-Hits veröffentlicht. Seit 2006 wird für die Stilrichtung der Ballermann-Award verliehen.
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